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So kam unsere Lilly zu ihrem Namen


Lilly die Trantüte

Lilly war eine Kuh. Eine Kuh, die eigentlich Milch geben sollte. Nun, unsere Lilly konnte es aber nicht. Ihre Eltern und Lehrer hatten es aufgegeben ihr zu erzählen, wie man das macht. Lilly kapierte es einfach nicht. Sie war eben eine Trantüte, das sagten Mama und Papa auch. Die andere Kühe waren noch viel schlimmer, sie lachten Lilly immer aus und machten sich über sie lustig und sagten, die ist einfach nur blöd.
Lilly war auch nicht besonders groß, aber Lilly hatte Augen, so große und lustige Augen. Solche Augen hatte keine andere Kuh. Der kleine Fritz vom Bauer Diekmann, dem Lilly gehörte, wusste, dass Lilly etwas ganz Besonderes war, viel zu schade um für die Stadtmenschen Milch zu machen.
Der kleine Fritz führte Lilly jeden Tag auf die Weide. Sobald er aus der Schule kam und seine Hausaufgaben gemacht hatte, holte er sie aus dem Stall, und die beiden machten sich auf den Weg. Lilly wusste schon, was jetzt passierte, schließlich hatten sie und Fritz das lange geübt.
Ihr glaubt nicht, was sich die beiden ausgedacht hatten. Da Lilly ja so schöne Augen hatte, hatte Fritz seinen Klassenkameraden erzählt, wer eine Minute in Lillys Augen schaut und sich dabei etwas wünscht, dem geht dieser Wunsch in Erfüllung. Wichtig dabei war allerdings, man durfte nicht darüber sprechen, mit niemanden, auch nicht mit seinen besten Freund.
Diese Gelegenheit ließen sich seine Klassenkameraden nicht entgehen, hatten sie doch so viele Wünsche. Auch Fritz hatte viele Wünsche. Er kassierte dafür immer von jedem 10 Cent und träumte, bald ein reicher Junge zu sein. Seine Lilly brauchte keine Milch zu machen. Mit solchen Augen nicht.

Diese Geschichte ist aus dem wundervollen Märchenbuch Einschlaf- und Gutenacht-Geschichten für Andersnormale
Auch Heute erfüllt Lilly immer noch sehr gerne die Wünsche der Kinder. Nur tut sie dies jetzt kostenlos, bei den NF-Kids :o)